Quantcast
Channel: SY Sea Star 2 » Segeln
Viewing all articles
Browse latest Browse all 73

Urlaubstörn 2011 vom 23.05. – 17.06.11

$
0
0

Greifswald – Gdansk

Endlich, es liegen 4 Wochen vor uns und wir wollen in Richtung polnische Ostseeküste. Falls wir es schaffen, dann soll es weiter bis nach Klaipeda gehen.

Am Montag (23.05)ging es nonstop nach Kolberg. Um 9.00 Uhr gingen wir durch die Brücke Wieck, 9.45 passierten wir die Ansteuerungstonne Greifswald. Wir konnten die Segel setzen und sogar unseren Flash Gordon (Windpilot) zum Einsatz bringen.Aber wie es so oft im Seglerleben ist, durften wir noch unseren Motor starten. Es war mit mal totale Flaute. Aber es kam auch wieder anders. Die Oderbank entlang zu segeln gaben wir auf, da dort nur Fischernetze gesetzt sind. Also machten wir mal schnell einen Umweg von 20 sm. Unser Sea Star lag gut im Wasser und konnten sogar eine Höchstgeschwindigkeit von 6,4 Knoten verbuchen. Dies verdanken wir dem guten Wind. Endlich nach 24 Stunden konnten wir im Hafen von Kolberg festmachen. Aber welch eine Enttäuschung, wir fanden eine Baustelle vor. Man muss dies als Übernachtungshafen sehen. Dann ist es okay. Es gibt ja keinen Strom, Wasser und auch keine Sanitäranlagen. Der Hafenmeister legt aber für alle die Strom benötigen, eine kleine Leitung. Wir nutzten diesen nur für unsere Senseo, sind ja kleine Faulpelze. Nach ein paar Stunden Schlaf erkundeten wir die Stadt. Kolberg ist eine interessante Stadt, dort wurde die Kirche durch den Papst Johannes Paul II. in eine Basilika geweiht. Abends ging es nicht so spät in die Koje, da wir am anderen Tag nachmittags gegen 16.00 Uhr nach Leba weiter segelten wollten. Also die Nacht durch, was ja 2 von unserer Besatzung nichts aus macht.

kolberg-001 kolberg-002 kolberg-003 kolberg-004 kolberg-005 kolberg-006 kolberg-007

Aber es gibt da jemanden, der mag es nicht so gern. Beim Verlassen der Hafenausfahrt mussten wir uns durch eine hohe Dünung von 1,5 Meter durch kämpfen. Haben es dank unserem guten Skipper und unserer robusten Sea Star super gemeistert. Konnten fast bis Leba durch segeln. Liefen gegen 11.30 in Leba ein (26.05.) In Leba wird man vom Hafenmeister per Handschlag begrüßt, da der Hafen einen 24 Stunden Wachservice hat – dieser heißt Bootsmann. Er ist einem dann wohl besonnen. Fremde, die durch den Hafen zum Strand gehen, bellt und knurrt er an. Er ist schon ein kleiner drolliger, süßer Kerl. Schaut ihn euch an. Er lässt sich mit einer deutschen Bockwurst gut bestechen. Die Zeit vom 27.05. – 29.05. verbrachten wir in Leba. Wir besuchten die große Wanderdüne auf der Nehrung westlich des Ortes. Es ist ein gigantisches Gefühl auf ihr zu stehen. Man soll dort auch Robben sehen, die am Strand sind. Leider sahen wir keine, ist auch verständlich, bei so viel Menschenmassen. Sahen dafür ein Brautpaar, welches Erinnerungsfotos auf der Wanderdüne machte. Lernten in Leba Sascha mit seinen drei Jungs kennen und das Berliner Pärchen mit seiner 24 Fuss Segelyacht.

leba-001 leba-002 leba-003 leba-004 leba-005 leba-006

Endlich am 30.05. ging es um 10.50 Uhr in Richtung Gdynia weiter. Das Wetter war kaisermäßig, leider nur so wenig Wind, so mussten wir unter Motor laufen. Das Speergebiet um die Halbinsel Hel sollte man umsegeln und nachts sollte man sie auch nicht passieren, da es dort viele Fischernetze gibt. Aber irgendwie haben wir es geschafft, dank unserer Adleraugen und dem Radar. Um 7.20 Uhr (31.05.) machten wir unsere Sea Star 2 im Hafen von Gdynia fest. Was man unbedingt wissen sollte, von den 260 Liegeplätzen sind 240 Plätze von den einheimischen Bootsfreunden belegt. Nach unserer Meinung wird es in den Monaten Juli/August schwierig dort einen Platz zu finden. Im Hafen trafen wir auch die St. Georg wieder und einen Tag später die 24 Fuss Segelyacht. Was ist die Welt doch klein.

Einen Tag später fuhren wir per Bahn (1 komplettes Ticket 5 Zloty) nach Gdanks. Diese Stadt muss man unbedingt sehen. Sie ist eine lehrreiche Stadt, die sehr viel bietet. Alle historischen Gebäude wurden nach dem Krieg wieder originalgetreu aufgebaut. Es gibt aber auch sehr viel Kommerz, wie überall an der Küste. Im Yachthafen leisteten wir uns noch ein Navtex und ein sehr interessantes Buch, welches man für diesen Törn nur empfehlen kann. Es war uns noch sehr hilfreich.

Küstenhandbuch Polen und Litauen von Jörn Heinrich.

danzig-001 danzig-002 danzig-003 danzig-004 danzig-005 danzig-006 danzig-007 danzig-008 danzig-009

Nach Klaipeda ging es nicht weiter, da der Wind sehr unbeständig war und wir für Kaleningrad kein Visum hatten. Dieses wäre von Vorteil gewesen, falls ein Sturm aufkommt, müsste man dort Unterschlupf suchen. Das Visum kann man Hilfe des  deutschen Seglerverband bekommen.

So ging es am 03.06. in Richtung Wladyslawowo. Die 33sm liefen wir unter Motor. Wenn man möchte kann man dort länger verweilen. Es ist der größte Fischereihafen von Polen. Dementsprechend groß ist auch die Fangflotte. Aber wir segelten einen Tag später nach Leba. Dort wuschen wir erst einmal die Wäsche und genossen die polnische Küche.Verbrachten dort 2 wunderschöne Tage.

Am 06.06. ging es weiter nach Ustkat. Die 30 sm konnten wir nur teilweise unter Segel machen. Der Wind war sehr heiß. Wir dachten schon man sei in der Wüste und nicht auf der Ostsee. Ustkat selber ist auch nur ein Nothafen, um dort zu übernachten. Man liegt dort an der Kaimauer. Es gibt keinen Strom, Wasser und Sanitäranlagen. Falls man dort länger verweilen muss, dann sollte man sich ein Hotelzimmer mieten, um mal duschen zu können.

gemischt-001 gemischt-002

Am nächsten Tag ging es weiter nach Kolberg. Es sollte ja nur für eine Nacht sein. Auf dem Weg nach Kolberg braute sich ein Gewitter zusammen. Ringsherum war alles schwarz und die Ostsee spiegelglatt. Das Gewitter tobte sich an Land aus, aber es regnete heftig. Während dieses Gewitters suchte eine Libelle bei uns Schutz. Nach dem Gewitter entließen wir sie wieder in ihre Freiheit. Aber es kam noch dicker als nur Gewitter. Zu unserem Leidwesen kam es nachts zu Seenebel. Die Sicht unter 2 Kabel. Wir entschlossen uns dazu, dass wir Beidrehen, ringsherum hörte man Motoren, Nebelhörner und auf dem Radar waren die Fischerboote zu sehen. Wir machten alle Lichter an und gaben Nebelsignale. Dies dauerte so 2 Stunden. Mit dem Aufgang der Sonne verschwand auch dieser Nebel. So machten wir endlich um 6.00 Uhr in Kolberg fest. Wie gesagt, es sollte ja nur 1 Nacht sein, aber aus dieser einen wurden leider2 Nächte. Es war Sturm und ein Aus- und Einlaufen war unmöglich. So hatten wir Zeit die Stadt richtig zu erkunden und Wolfgang konnte noch 3 polnisch-schwedischen Jungs helfen. Deren Halterung für ihren Außenbordmotor musste repariert werden. Zum Glück hat Wolfgang immer Werkzeug dabei. Am 11.06. konnten wir endlich Kolberg verlassen und es ging Richtung Heimat – Kröslin. Leider wieder unter Motor, da leichter Wind aus Westen kam und eine Kreuz mit einer Geschwindigkeit unter 1 Knoten, wollten wir uns nicht zumuten. Dann endlich 19.20 Uhr der erste deutsche Musiksender – N Joy. Am 12.06. legten wir um 1.30 Uhr nachts in Kröslin an. Dort blieben wir drei Tage. Danach ging es noch einmal nach Gager (Rügen) und am 18.06. ging es nach Greifswald.

Fazit dieser Reise:

Wir machen diesen Törn wieder und werden auch Kaleningrad ( Königsberg) mit aufnehmen, aber erst im nächsten Jahr, bevor es dann 2013 auf ganz große Reise geht.

Wir grüßen alle die wir kennen. Besonders Sascha und seine Jungs und die drei polnisch-schwedischen Jungs.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 73